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Rehkitzrettung durch Drohne und App! „Rehscue“

Vor kurzem konnte sich die Drohnenakademie an der Entwicklung einer App für die Rettung von Rehkitzen beteiligen.

Die App mit dem freundlichen Namen Rehscue, wurde von Johannes Munker, einem ehemaligen Studenten der Hochschule Ansbach, entwickelt. Sie bietet eine Plattform um Landwirte, Drohnenpiloten, Jäger und potenzielle Helfer zusammenzubringen und eine ortsbezogene Suche vor der Mahd zu koordinieren. Wir berichteten bereits über den Nutzen von Drohnen mit Wärmebildkameras.

Mit einer Vielzahl von Funktionen in dieser App kann nun die Rettungsaktion effizient gestaltet werden. So wählt der Benutzer zunächst seine Rolle (z.B. Landwirt, Pilot, Jäger, Helfer, etc…) um danach ein Suchprojekt anzulegen. Die Drohnenpiloten haben nun über die App die Möglichkeit, die Koordinaten einer Fundstelle in der App zu teilen. Danach navigiert die App das Suchpersonal zum Kitz. Zur besseren Kommunikation zwischen Fernpilot und Suchpersonen ist ebenso eine Chatfunktion integriert.

Screenshot aus der App: Hinzufügen einer Rettungsaktion
Screenshot aus der App: Informationen zum angelegten Feld 1

Auch zukünftig sind für Rehscue noch eine Vielzahl weiterer nützlicher Features, wie z. B. eine Buchungsfunktion, eingeplant. Diese dient unter anderem als Plattform für Fernpiloten um ihre Fähigkeiten als Dienstleistung anzubieten. Damit bringt sie einerseits die unterschiedlichen Akteure zusammen und gestattet andererseits eine abgestimmte Terminplanung.   

Die App hat in der letzten Saison bereits in mehreren Testläufen ihren Mehrwert belegt und dadurch auch beim BJV, dem Bayerischen Jagdverband, breites Interesse hervorgerufen.

Die Bayerische Drohnenakademie freut sich jedenfalls darauf, im kommenden Frühjahr wieder bei Rehkitzrettungen helfen zu können. Dabei ist es uns ein Anliegen die Verbreitung dieser hilfreichen App zu unterstützen. So werden wir aktuelle Neuigkeiten hierzu stetig auf unserer Webseite posten.

Denn vor allem für Landwirte stellt Rehscue eine große Hilfe dar, wenn die Rehkitzsuche mit Drohnen und der App wesentlich einfacher organisiert und gestaltet werden kann.

Die App soll nach den finalen Entwicklungen zeitnah im App Store verfügbar gemacht werden. Sollten Sie Fragen dazu haben oder an einer Testversion Interesse besitzen, so helfen wir Ihnen gerne weiter.

Eure BDAN!

Rehkitzrettung – Drohnen als Hilfsmittel zur Rettung von Jungtieren

Die Wärmebildkamera zeigt die Lage der Rehkitze an

Junge Wildtiere liegen oft zwischen Anfang und Mitte Mai inmitten von Wiesen im hohen Gras und werden daher beim Mähen leicht übersehen und getötet. Hierzu rufen Landwirte Jäger zur Hilfe, die zu Fuß die Wiesen durchkämmen und nach jungem Wild Ausschau halten. Wesentlich schneller geht das jedoch mithilfe von Drohnen mit Wärmebildkameras, die die Wiesen abfliegen und so Rehkitze ausfindig machen können.

Hierbei hilft auch Dietrich Schneider von der Bayerischen Drohnenakademie, der seine Dienste als Drohnenpilot und Thermograph anbietet. Dazu muss er schon früh auf den Beinen sein, denn in den kühlen Morgenstunden ist der Temperaturunterschied zwischen Wiese und Tierkind besonders groß, was die Suche erleichtert. Vor dem Start stellt Dietrich Schneider eine runde Abflug- und Landefläche für die Drohne auf dem Boden bereit. Ist ein Rehkitz gefunden, erscheinen auf der Wärmebildkamera rote Flecken, die die warme Körpertemperatur des  Jungtiers deutlich vor dem Hintergrund der kühleren Wiese, anzeigen. Jäger sammeln dieses dann vorsichtig mit etwas Grünzeug in den Händen auf und tragen es an den Waldrand.

Der Bund unterstützt bereits diese Art von Rehkitzrettung; gerade erst wurde ein drei Millionen Euro schweres Förderprogramm für die Anschaffung solcher Drohnen aufgelegt. Auch die Fränkische Landeszeitung berichtete im Artikel „Mit Drohnen Rehkitze retten“ von Hasan Kadioglu.

Dies ist nur eine von vielen möglichen Nutzungsszenarien von Drohnen mit Wärmebildkameras. Somit bietet die Bayerische Drohnenakademie der Hochschule Ansbach mit ihrer Lehrveranstaltung „Thermografie mit Dr­­ohnen“ den Studierenden tieferen Einblick in weitere praktische Anwendungen und die physikalischen Hintergründe.

Die Bayerische Drohnenakademie Ansbach

Ein Kompetenzzentrum für Ausbildung und angewandte Forschung im
zivilen Bereich der Flugrobotik am Campus Feuchtwangen

Thermografische Inspektionen oder beeindruckende 3D-Modelle eines durch Drohnen erfassten Gebäudes – die unbemannten Flugobjekte (UAVs)  können heutzutage weitaus mehr als Fotoaufnahmen aus der Luft!

So kommen sie unter anderem auch zur Feuerdetektion und Brandbekämpfung zum Einsatz, unterstützen den Umweltschutz, beispielsweise bei der Erkennung von Rehkitzen in landwirtschaftlich genutzten Feldern oder erfassen den Wirkungsgrad von PV-Modulen und tragen so einen wichtigen Teil zur Digitalisierung bei. Und genau dadurch entlasten sie ganz nebenbei den Menschen bei komplexen Arbeitsabläufen, wie z.B. in der Bauwirtschaft.

Die Bayerische Drohnenakademie hat sich diesen Themen angenommen. Sie ist eine interdisziplinäre Einrichtung der Hochschule Ansbach aus den beiden Fakultäten Medien und Technik und hat das Ziel ein Kompetenzzentrum für Ausbildung und angewandte Forschung im zivilen Bereich der Flugrobotik zu werden.

Ein Zuhause hat sie  neben dem zukünftigen Studiengang Smart Energy Systems am Campus Feuchtwangen gefunden. Das innovative und klimagerechte Forschungsgebäude liefert neben seiner hochtechnisierten Ausstattung und  nachhaltigen Energieversorgung  als zukunftsweisendes Modellprojekt mit vielen Freiflächen die idealen Voraussetzungen.

Für die Studierenden bietet die Bayerische Drohnenakademie bereits vielseitige Lehrveranstaltungen an, die sich mit Wärmebildkameras, als auch Fotografie oder Videografie beschäftigen. Die erste Durchführung des Kurses „Grundlagen UAV: Nutzung von Drohnen (Theorie)“ startete direkt mit mehr als 20 Studierenden aus den Medienstudiengängen bereits im Wintersemester 2019/20.

Seit dem 27.04.2021 ist die Drohnenakademie Teil einer genehmigten Stelle, um Kurse und Prüfungen für das neue EU-Fernpilotenzeugnis A2 anzubieten. Diese Schulung soll vor allem auch externen Interessenten eröffnet werden.

Doch nicht nur die Ausbildung und Lizenzierung von Drohnenpiloten bildet den Aufgabenbereich der Drohnenakademie. Auch der Austausch und Wissenstransfer mit wirtschaftlichen Organisationen, Behörden und weiteren Interessensgruppen aus der Region, sowie die angewandte Forschung und Entwicklung zählen zu den Tätigkeitsfeldern. Derzeitige Forschungsideen umfassen unter anderem die Kombination von Drohnen mit Wasserstoffantrieb oder Strömungssimulationen um die Leistungskapazitäten zu verbessern und Einsatzmöglichkeiten zu erweitern. Und auch der Ausbau weiterer Lehrfelder ist bereits in Planung. Ein paar Themen  könnten Pflanzenvitalität, Fotogrammetrie oder künstliche Intelligenz sein. Die Anwendungsfelder sind also vielfältig und wir sind gespannt, wie sich diese Technologien in Feuchtwangen entwickeln werden.

Thermografie mit Drohnen

Vorbereitung für kommende Lehrveranstaltung abgeschlossen

Die Bayerische Drohnenakademie am Campus Feuchtwangen bietet für Studierende der Hochschule Ansbach auch im Sommersemester das Modul Thermografie mit Drohnen an. Dr. Gernot Vogt, Oliver Abel und Dietrich Schneider haben dazu in den vergangenen Wochen etliche Flugstunden absolviert und anschauliche Experimente vorbereitet. Mit den sog. Unmanned Aircraft Vehicles (UAVs), also unbemannten Luftfahrzeugen, so die fachlich korrekte Bezeichnung, ergeben sich durch die kleinen Helfer nicht nur ganz neue Perspektiven sondern auch komplett neue Anwendungen.

So lassen sich z.B. Wärmebildkameras auf Drohnen installieren, wodurch thermografische Analysen nun auch ferngesteuert aus der Luft durchgeführt werden können. Konkrete Beispiele sind eine Analyse der Fassadendämmung von Gebäuden, des Wirkungsgrades von PV-Modulen, die Suche nach Rehkitzen in landwirtschaftlichen Nutzfeldern oder eine Erhebung der Feuchtigkeit verschiedener Oberflächen.

Blockveranstaltung in KW 31

Stattfinden wird das Modul Thermografie mit Drohnen als Blockveranstaltung in KW 31. Studierende sind herzlich willkommen sich eigenständig in Moodle für den Kurs „Thermografie mit Drohnen“ einzutragen und damit anzumelden.

Die Lehrveranstaltung vermittelt den Teilnehmern dabei Themen wie

  • physikalischen Grundlagen der Thermografie
  • praktisches Wissen zur Thermografie
  • die technische Komponenten bzgl. der Umsetzung von Thermografie mit Drohnen
  • die praktische Umsetzung einer Flugplanung und einer Erhebung thermografischer Bilder mit Drohnen

Schließlich wird erworbenes Wissen in einer Lehreinheit mit der Interpretation thermografische Bilder wiederholt und gefestigt.Dieses Modul richtet sich vor allem an Studierende der Fakultät Technik. Mit erfolgreichem Abschluss dieses Moduls lassen sich 2,5 ECTS Punkte erwerben. So lohnt sich eine Kombination mit dem Modul Grundlagen UAV (ebenfalls 2,5 ECTS), in dem die Basis des Drohnenfluges und der Umgang mit Drohnen vermittelt werden.