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Rehkitzrettung – Drohnen als Hilfsmittel zur Rettung von Jungtieren

Die Wärmebildkamera zeigt die Lage der Rehkitze an

Junge Wildtiere liegen oft zwischen Anfang und Mitte Mai inmitten von Wiesen im hohen Gras und werden daher beim Mähen leicht übersehen und getötet. Hierzu rufen Landwirte Jäger zur Hilfe, die zu Fuß die Wiesen durchkämmen und nach jungem Wild Ausschau halten. Wesentlich schneller geht das jedoch mithilfe von Drohnen mit Wärmebildkameras, die die Wiesen abfliegen und so Rehkitze ausfindig machen können.

Hierbei hilft auch Dietrich Schneider von der Bayerischen Drohnenakademie, der seine Dienste als Drohnenpilot und Thermograph anbietet. Dazu muss er schon früh auf den Beinen sein, denn in den kühlen Morgenstunden ist der Temperaturunterschied zwischen Wiese und Tierkind besonders groß, was die Suche erleichtert. Vor dem Start stellt Dietrich Schneider eine runde Abflug- und Landefläche für die Drohne auf dem Boden bereit. Ist ein Rehkitz gefunden, erscheinen auf der Wärmebildkamera rote Flecken, die die warme Körpertemperatur des  Jungtiers deutlich vor dem Hintergrund der kühleren Wiese, anzeigen. Jäger sammeln dieses dann vorsichtig mit etwas Grünzeug in den Händen auf und tragen es an den Waldrand.

Der Bund unterstützt bereits diese Art von Rehkitzrettung; gerade erst wurde ein drei Millionen Euro schweres Förderprogramm für die Anschaffung solcher Drohnen aufgelegt. Auch die Fränkische Landeszeitung berichtete im Artikel „Mit Drohnen Rehkitze retten“ von Hasan Kadioglu.

Dies ist nur eine von vielen möglichen Nutzungsszenarien von Drohnen mit Wärmebildkameras. Somit bietet die Bayerische Drohnenakademie der Hochschule Ansbach mit ihrer Lehrveranstaltung „Thermografie mit Dr­­ohnen“ den Studierenden tieferen Einblick in weitere praktische Anwendungen und die physikalischen Hintergründe.

Thermografie mit Drohnen

Vorbereitung für kommende Lehrveranstaltung abgeschlossen

Die Bayerische Drohnenakademie am Campus Feuchtwangen bietet für Studierende der Hochschule Ansbach auch im Sommersemester das Modul Thermografie mit Drohnen an. Dr. Gernot Vogt, Oliver Abel und Dietrich Schneider haben dazu in den vergangenen Wochen etliche Flugstunden absolviert und anschauliche Experimente vorbereitet. Mit den sog. Unmanned Aircraft Vehicles (UAVs), also unbemannten Luftfahrzeugen, so die fachlich korrekte Bezeichnung, ergeben sich durch die kleinen Helfer nicht nur ganz neue Perspektiven sondern auch komplett neue Anwendungen.

So lassen sich z.B. Wärmebildkameras auf Drohnen installieren, wodurch thermografische Analysen nun auch ferngesteuert aus der Luft durchgeführt werden können. Konkrete Beispiele sind eine Analyse der Fassadendämmung von Gebäuden, des Wirkungsgrades von PV-Modulen, die Suche nach Rehkitzen in landwirtschaftlichen Nutzfeldern oder eine Erhebung der Feuchtigkeit verschiedener Oberflächen.

Blockveranstaltung in KW 31

Stattfinden wird das Modul Thermografie mit Drohnen als Blockveranstaltung in KW 31. Studierende sind herzlich willkommen sich eigenständig in Moodle für den Kurs „Thermografie mit Drohnen“ einzutragen und damit anzumelden.

Die Lehrveranstaltung vermittelt den Teilnehmern dabei Themen wie

  • physikalischen Grundlagen der Thermografie
  • praktisches Wissen zur Thermografie
  • die technische Komponenten bzgl. der Umsetzung von Thermografie mit Drohnen
  • die praktische Umsetzung einer Flugplanung und einer Erhebung thermografischer Bilder mit Drohnen

Schließlich wird erworbenes Wissen in einer Lehreinheit mit der Interpretation thermografische Bilder wiederholt und gefestigt.Dieses Modul richtet sich vor allem an Studierende der Fakultät Technik. Mit erfolgreichem Abschluss dieses Moduls lassen sich 2,5 ECTS Punkte erwerben. So lohnt sich eine Kombination mit dem Modul Grundlagen UAV (ebenfalls 2,5 ECTS), in dem die Basis des Drohnenfluges und der Umgang mit Drohnen vermittelt werden.